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La Mif

LA MIF
The Fam

Regie Fred Baillif
Schweiz 2021

Französisch, Portugiesisch
UT Englisch • 111 Minuten

Produktion Fred Baillif
Buch Fred Baillif
Kamera Joseph Areddy
Montage Fred Baillif
mit Claudia Grob, Anaïs Uldry, Kassia Da Costa, Joyce Esther Ndayisenga, Charlie Areddy

Sa, 12.06.2021, 21:30 Uhr Freiluftkino Rehberge
Mo, 14.06.2021, 21:45 Uhr Freiluftkino Pompeji

Sieben Mädchen leben zusammen unter einem Dach. Sie haben einander nicht ausgesucht, wie in einer Familie. Sie kommen aus schwierigen Verhältnissen, hier im Heim finden die Mädchen eine neue Familie, eine Gemeinschaft, wie sie sie bisher nicht kannten. Sie teilen Freude und Leid und rebellieren gegen die Unzulänglichkeiten ihrer Umgebung – die Temperamente der jungen Frauen sind verschieden, ihr Lebenshunger ist groß, ihr Platz in der Gesellschaft zu prekär. Heimleiterin Lora ist immer für sie da, wenn sie sie brauchen. Oder ist es umgekehrt? La Mif entstand in enger Zusammenarbeit mit den jungen Darstellerinnen, die an der Entwicklung ihrer Figuren beteiligt waren. Jedes Schicksal ein Splitter. Sie setzen sich zu einem schillernden Kaleidoskop zusammen, das Hierarchien auf den Kopf stellt. Der Film enthüllt einfühlsam die Mängel von Jugendschutzsystemen sowie die Fragilität sozialer Strukturen und geht der Frage nach, was es bedeuten mag, Teil einer Familie zu sein.

Seven girls live under the same roof but haven’t chosen each other, just like a family. Emerging from difficult backgrounds, here in the safe house, the girls find a new community, in a way they’d never experienced before. They are sharing joy and pain, passionately rebel against the shortcomings of their surrounding – the young women’s temperaments are different, their lust for life large, their place in society too precarious for things to be all peace, love and harmony. Home director Lora is always there for them when­­­­­ they need her. Or is it the other way around? La Mif was created in close collaboration with the young actresses, who were involved in developing their characters. Each individual fate is a shard and together they form an iridescent kaleidoscope capable of upending hierarchies. The film sensitively reveals the imperfection of the youth protection system, as well as the fragility of social structures and tenderly questions, what it might actually mean to be part of a family.

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